Die Ursprünge des Teppichhandwerks am Greifswalder Bodden liegen in einem dreijährigen Fangverbot für Hering, dem Brotfisch der küstennahen Fischer zum Ende der 1920iger Jahre. Nachdem alternative Einkommensquellen wie Spargelanbau oder Hühnerzucht verworfen wurden, rückte die Teppichknüpferei in den Fokus - in Anlehnung an die bestehenden Fertigkeiten, Netze zu knüpfen.
Das Teppichknüpfen ist eine Kunst, die sich über Jahrtausende parallel zur arabischen Kultur entwickelte. Wann genau sie begann, weiß niemand. Schon viele Jahrhunderte v. Chr. wurde diese Tradition mit ihren Mustern und Farben, in den diversen Regionen sehr unterschiedlich ausfallend, von Generation zu Generation weiter gegeben. Im Vergleich dazu ist die Tradition des Knüpfhandwerks an der Ostsee sehr jung.
Die Geschichte der Fischerteppiche wird gestern, wie heute von vielen Akteuren getragen und weitererzählt. Die kleinen Küstenfischer aus Freest sind ebenso verantwortlich für die Aufrechterhaltung eines identitätsstiftenden Kulturgutes wie die alten, wenigen Knüpferinnen aus Kröslin und Spandowerhagen, die Kustodie in Greifswald und das Heimatmuseums in Freest mit ihren umfangreichen Fischerteppichsammlungen.
Über Uns
Hille Tieden sind für uns Anspruch und Auftrag zugleich und damit namensgebend für unsere Initiative. Diese wurde 2019 von Sebastian Schmidt und Gertrud Fahr gestartet und ist heute eine Gruppe von Personen und Kollegen mit Faible für Kultur und Natur, für Wasser und Wolle, für Gestaltung und Gemeinsinn und die Entwicklung einer lokalen und nachhaltigen Wertschöpfungskette.
Diese Knüpfkiste ist mit allem dazugehörigem Material, das für die Herstellung eines eigenen kleinen Fischerteppichs nötig ist, ausgestattet. Mittels unserer Anleitung wird jede(r) befähigt den Knüpfstuhl aufzubauen, vorzubereiten und mit einem einfachen Muster einen eigenen kleinen Teppich in übersichtlicher Zeit selbst herzustellen.